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        Nach den Forschungen von Francois Jacob und Jacques Monod 
        und dem von den beiden Forschern aufgestellten Schema vollzieht sich die 
        Regulation der Proteinsynthese nach einem bestimmten Mechanismus. Das Jacob-Monod-Modell war der erste entdeckte und entschlüsselte Genregulationsmecahnismus. Inzwischen sind zahlreiche andere Modelle dazu gekommen. 
       
           
         
        Abb.: Das Regulatorgen R produziert ein Molekül, einen inaktiven 
          Aporepressor. Wenn sich dieser Aporepressor mit einem Corepressor 
          (einem Substrat) verbindet, so entsteht ein aktiver Holorepressor, 
          der den Operator verschließt. Die Ablesung der Strukturgene S1, 
          S2, ... usw. wird dadurch verhindert. (Der rote Strich symbolisiert 
          die Ableseblockade). 
           
             
           
          Abb.: Wird das Endprodukt (das oben erwähnte Substrat) sofort weiterverarbeitet, 
          kann sich kein Holorepressor bilden. Das Ablesen der Informationen 
          der Strukturgene S1, S2, ... usw. und somit die damit verbundene Enzymproduktion 
          gehen weiter. 
       
      Es muss neben den Genen für die Synthese der Enzyme noch besondere 
        Gene geben, die für die Regulierung der Aktivität dieser Enzymgene 
        verantwortlich sind. Durch Genkartierung beim Bakterium Escherichia coli 
        wurde festgestellt, dass die Gene, die die Struktur eines spezifischen 
        Proteins bestimmen, stets unmittelbar nebeneinander liegen; sie heißen 
        daher Strukturgene, werden auch stets gemeinsam "abgelesen", 
        und bei der Transkription entsteht eine einzige m-RNA.  
      Die Ablesung der Strukturgene wird von dem Protein eines weiteren 
        Gens, dem Regulatorgen, gesteuert. Dieses Protein hemmt die Ablesung 
        der Strukturgene und wird als Repressor bezeichnet.  
      Der Repressor wirkt spezifisch auf die ihm jeweils zugeordnete Strukturgene, 
        tritt also mit ihnen in Wechselwirkung. Dies wird durch ein benachbartes 
        DNA-Stück, das als Operator bezeichnet wird, erreicht. 
       
      Neben diesem liegt ein weiterer kurzer DNA-Abschnitt, der als Anlagerungsstelle 
        für die RNA-Polymerase dient. Operator und Strukturgene zusammen 
        bilden ein Operon. Wenn sich ein Repressormolekül an den Operator 
        anlagert, kann die RNA-Polymerase nicht gebunden werden. Damit wird die 
        Synthese der m-RNA an den Strukturgenen unterbunden. (Zur Erinnerung: 
        Die m-RNA transportiert den genetischen Code aus dem Zellkern ins Plasma, 
        wo die Proteine synthetisiert werden). 
       
        
         
        Abb.: Wenn der Corepressor aus dem Glucoseabbau kommt, dann 
        verbindet er sich mit dem (noch inaktiven) Aporepressor zum (jetzt 
        aktiven) Holorepressor und blockiert das Operon (Operon 
        = Operatorgen + Strukturgene). Die Enzymsynthese wird eingestellt. (Die 
        kugeligen gelben Gebilde symbolisieren die Ribosomen, an denen die Enzyme 
        entstehen). 
         
         
           
         
        Abb.: Wenn aus dem Glucoseabbau kein oder zu wenig Corepressor kommt, 
        dann verbindet sich die Ausgangssubstanz (hier der Zucker Laktose) mit 
        dem Aporepressor zu einer unwirksamen Verbindung. Der Aporepressor bleibt 
        unwirksam. Die Strukturgene S1, S2, ... usw. werden gelesen und umgesetzt. 
        Die Synthese der Enzyme E1, E2, ... usw. (hier sind es Laktose abbauende 
        Enzyme) beginnt. 
       
        Wird die Raumstruktur des Repressors verändert, sodass er 
        mit dem Operator nicht mehr in Wechselwirkung treten kann, wird die 
        Blockierung des Operators aufgehoben, m-RNA kann gebildet werden, 
        und die Synthese des von dem gesamten Operon aufgebauten Endproduktes 
        läuft an. 
      Vor allem bei der Synthese von Enzymen für abbauende Stoffwechselreaktionen 
        erfolgt die Steuerung der Genaktivität durch Substratinduktion; 
        d. h. die Auslösung der Enzymsynthese wird durch das Substrat bewirkt, 
        das als Induktor fungiert.  
      Eine andere Möglichkeit der Regulation ist die Hemmung vom Endprodukt 
        her: Wird das Endprodukt in der Zelle nicht weiterverwertet und 
        reichert sich daher an, wirkt es als Corepressor. Dadurch 
        wird der Repressor in seiner Form verändert, lagert sich an den Operator 
        und verhindert so die weitere Transkription der Strukturgene.  
        
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