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Abschied von Galapagos, Guayaquil |
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Der Abschied von Galapagos fiel einigen von uns schwer. Die Eindrücke waren zu stark. Vor allem den Naturliebhabern setzte die Insel mit seinen unzähligen neuen Tier- und Pflanzenarten sehr zu. Wohin man auch blickte, alles war neu, unbekannt und aufregend. In den Neunzigerjahren des 20. Jahrhunderts drohte dieses einzigartige Gebiet zugrunde zu gehen. Der dekadente Spaß- und Eventtourismus spülte einen Haufen Verrückter hierher, die mit Hunden auf die Inseln gingen und Parties feierten, was wiederum ein Chaos bei den Vögeln und Leguanen bewirkte. Als man erkannte, dass die Behörden unfähig waren, die Lage in den Griff zu bekommen, übernahm das Militär von Ecuador die Kontrolle. Heute muss jeder, der die Inseln betritt, 110,- US-Dollar Eintrittsgeld bezahlen. Schiffe, die hier verkehren, müssen einen GPS-Peilsender verwenden, damit sie jederzeit vom Militär aufgespürt werden können. Bei der Einreise am Flughafen der Insel Baltra, den ebenfalls das Militär kontrolliert, wird das Gepäck untersucht, Suchhunde schnüffeln nach illegal eingeführten Lebensmitteln. Ohne diese rigorosen aber absolut richtigen Maßnahmen wären die Inseln längst ein Opfer des unsäglichen Massen- und Spaßtourismus geworden. So bleibt garantiert, dass doch nur interessierte Besucher hier her kommen. |
![]() Am letzten Tag kurz vor dem Abflug besuchten wir zwei große Einsturzkrater in der Mitte der Insel Santa Cruz. |
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![]() Diese Einsturzkrater sind tausende Jahre alt. Sie entstehen, wenn unterirdische Lavatunnels einstürzen. Es ist daher nicht ungefährlich, allein über die Insel zu gehen. Es gibt noch zahlreiche unentdeckte Tunnels. |
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![]() Man sieht deutlich die beiden Einsturzzentren. |
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![]() Dieses unheimliche Loch hat noch niemand erforscht. Es sind zwar schon Leute ein Stück hinutergeklettert, aber den Grund hat noch niemand erreicht. |
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![]() Zum Abschied kam eine Galapgostaube angeflogen, wahrscheinlich um uns einen guten Flug zu wünschen. |
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![]() Galapagos ist einzigartig. Die Tierwelt, die Pflanzenwelt, die Landschaft
- das alles ist weltweit ohne Vergleich. Niemand, der jemals hier war,
kann diese Inseln vergessen. Charles Darwin hat sich hier nicht besonders
wohl gefühlt. |
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![]() Die Umweltqualität kann man überall auf der Welt an der Zahl und Häufigkeit der Flechtenarten ablesen. Auf Galapagos wurden bisher über 600 Flechtenarten entdeckt und beschrieben (Stand 2010). Dies zeigt, dass die Umweltqualität hier sehr hoch ist. So soll es auch bleiben. |
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![]() Abschied von Galapagos. Die Flugzeit zurück zum Kontinent dauert über eine Stunde. In Guayaquil genehmigten wir uns noch eine Stadtführung. |
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![]() Die Hafenstadt Guayaquil ist die größte Stadt von Ecuador. Sie hat über 3 Millionen Einwohner. Ungefähr ein Viertel der Gesamtbevölkerung von Ecuador (14 Millionen) lebt hier. Die genaue Zahl der Einwohner kennt niemand, weil es in Ecuador kein Meldeamt wie bei uns gibt. Es werden nur alle 10 Jahre Volkszählungen durchgeführt. |
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![]() Die Stadt hat kein richtiges Zentrum. Von mehreren Aussichtspunkten aus hat man einen guten Überblick. |
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![]() ![]() Eines der Armenviertel liegt sehr zentral. Mehrere Versuche, die Bevölkerung an den Stadtrand umzusiedeln, sind fehlgeschlagen. |
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![]() Wir wurden neugierig betrachtet, denn Touristen gibt es in Guayaquil nur wenige. |
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![]() ![]() Die größte Überraschung waren die frei herumlaufenden Leguane im "Parque Seminario" oder "Parque Bolivar". |
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![]() ![]() Tauben kennt man aus allen Parks der Welt, aber Schnappschildkröten, Tauben und Leguane auf einem Fleck gibt es nur hier. |
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![]() ![]() Der Leguan (li) verdrückt genussvoll ein Stück Gemüse, das ein Besucher weggeworfen hat. Im Baum (re) sind die Tauben am unteren Ast rasch zu erkennen. Erst nach einigem Suchen erkennt man die vielen Leguane weiter oben auf dem "Nisperobaum". |
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![]() Die Tiere, die man hier (im Gegensatz zu Galapagos) berühren kann, sind zahm. Vor den scharfen Krallen, die sie zum Klettern brauchen, sollte man sich aber in Acht nehmen. |
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![]() ![]() Je länger man im Park bleibt, desto mehr Leguane sieht man. Sie hängen überall herum wie die Landstreicher. |
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![]() "Palacio Municipal", das Rathaus von Guayaquil. Der christdemokratische Bürgermeister ist der große politische Gegenspieler des linksgerichteten Präsidenten Raphael Correa. Von 1910 bis 1930 gab es hier eine Plutokratie des Geldadels. In Ecuador stehen sich linke und rechte Parteien heute unversöhnlich gegenüber. |
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![]() Dieses Denkmal neben dem Rathaus ist auch Symbol für die Rivalität zwischen der Hafenstadt Guayaquil und der Hauptstadt Chito. Wer beide Millionenstädte gesehen habt, erkennt sofort die Kontraste. Quito liegt auf 2800 bis über 3000 Metern Höhe, Guayaquil (ehemals Santiago Guayaquil - St. Jakob) ist eine weltoffene Hafenstadt, die fast schon europäische Züge hat. Quito ist eingezwängt zwischen den Bergen, Guayaquil hat Platz zum Wachsen. Der Spruch (siehe Bild) "Por Guayaquil Independente" stammt aus den Befreiungskriegen des Simon Bolivar, wird aber heute politisch verstanden: Man will von der (linken) Zentralregierung in Quito nichts wissen und weitgehend unabhängig bleiben. |
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![]() Einige Pflanzen, insbesondere Bäume am Uferpark "La Malécon 2000", zeigen rasch, dass es sich doch um keine europäische, sondern um eine äquatornahe Stadt handelt. |
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![]() Das große Denkmal "La Rotonda" mit Statuen der Freiheitskämpfer Simon Bolivar und seinem Kampfgefährten San Martin. Letzterer zog sich nach den Befreiungskriegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurück und überließ Bolivar die Politik. Beide wollten ein Großreich "Groß-Kolumbien" errichten, doch Streitereien unter den Revolutionskräften und wirtschaftliche Interessen ließen schließlich drei Staaten, Venezuela, Kolumbien und Ecuador, entstehen. Die Flaggen ganz oben stehen symbolhaft für die in den Freiheitskriegen involvierten Staaten. |
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![]() Das einzige IMAX-Kino Südamerikas steht in Guayaquil direkt am Fluss Rio Guayas. |
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![]() Ein nach dem Freiheitskämpfer Simon Bolivar benanntes Kulturzentrum. Den Namen Bolivar (Bolivien ist nach ihm benannt) trifft man hier überall an. |
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![]() ![]() Der schönste Aussichtshügel "Santa Ana" liegt oberhalb der Altstadt "Las Penas", die nur noch aus einigen Straßen besteht. |
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![]() Einige von uns krabbelten die über 400 Stufen nach oben und ... |
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![]() ... erlebten einen großen Rundumblick in der Abenddämmerung. Hier der Flughafen, der - wie in Quito - mitten in der Stadt liegt. |
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![]() Blick auf den Rio Guayas. Die Mündung liegt 60 km entfernt, trotzdem staut sich die Flut bis hierher. Im Hintergrund ist eine Insel mit einem großen tropischen Trockenwald zu sehen. Der tropische Trockenwald ist eine ökologische Rarität und leider bedroht. |
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![]() Die Sonne geht am Äquator immer um die gleiche Zeit unter. Spätestens um halb sieben ist es hier dunkel. |
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![]() Blick auf den Aussichtsturm und den Fluss. |
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![]() Die Treppe auf Santa Ana in der Abenddämmerung. |
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![]() ![]() Die mehrstündige Atlantiküberquerung war, von ein paar wilden Turbulenzen über dem kolumbianischen Amazonasgebiet abgesehen, kein Problem, aber am Flughafen Madrid strandeten wir. |
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![]() ![]() Ein Streik der französischen Fluglotsen verschaffte uns eine Zwangspause. Wir kamen erst einen Tag später nach Hause. Dank der Hartnäckigkeit unseres Herbert, der sich als Aus"butzer" von Problemen erwies, wurden wir auf einen Flug am nächsten Morgen umgebucht. |
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