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Galapagos 2010

Insel Seymour

Am Sonntag fuhren wir ein zweites Mal mit dem Bus in Richtung Norden der Insel Santa Cruz und bestiegen unser Motorboot "Santa Fe II". Diesmal ging die zweistündige Bootsfahrt nicht an die Ostküste von Santa Cruz, sondern zu der im Norden der Insel Baltra gelegenen kleinen Vogelinsel "Seymour" mit ihren Blaufußtölpeln und Fregattvögeln.


Unser Hotel "Mainao" in Puerto Ayora auf der Insel Santa Cruz. Puerto Ayora ist die größte Siedlung auf Galapagos. Die meisten Inseln sind unbewohnt, manche dürfen nur in Kleingruppen, manche gar nicht betreten werden.

Genau gegenüber liegt der Königreichsaal der "Zeugen Jehovas" von Galapagos. Die Anhänger dieser Religion haben es hier insoferne schwer, als die Darwin-Forschungsstation nur zwei Steinwürfe entfernt liegt. Charles Darwin ist der Gottseibeiuns der Fundamentalisten aller großen Ein Gott-Religionen. Bei den Zeugen Jehovas gilt die Evolutionstheorie als Frevel gegenüber der Religion.

Wir fuhren zur kleinen Insel "Seymour". Aart ist "The king of the world!" (Frei nach "Titanic").

Man erkennt im Hintergrund die Bergkette der Insel Santa Cruz. Auf der Südseite ist es wegen der Südwest-Passatwinde um diese Jahreszeit kühl und regnerisch, auf der Nordseite trocken und sonnig. Man sieht, wie sich die Nebelfelder von Süden her an den Bergen stauen. Unser kleines Schiff hat ein Schlauchboot im Schlepptau, das uns jeweils zu den Inseln brachte.

 

Der Koch zerlegt für uns einen Tunfisch. Sofort sind die ...

 

... Piraten der Lüfte, die Fregattvögel, da und liefern sich einen heftigen Kampf ...

 

... um jeden Bissen. Diesmal hatten sie zusätzlich Konkurrenz in Form einer ...

 

... dreiköpfigen Pelikanfamilie, die elegant neben dem Schiff herflog.

Pelikan im Flug

Zum Leidwesen der Fregattvögel ...

Pelikan im Flug

... ergatterten diese wunderbaren Vögel die besten Happen. Wir haben die Pelikanfamilie sofort ins Herz geschlossen. Sie sehen aus wie der "Joker" in den Batman-Filmen.

Ein müdes Robbenbaby mit einem hawaiianischen Austernfischer auf den Lavaklippen von Seymour.

Insel Seymour

Die Wanderung über die Insel beginnt.

 

Die Blaufußtölpel sind schön anzusehende Vögel. Am elegantesten ist ihr Flug. Sie kommen in Formation mit hoher Geschwindigkeit im Tiefflug daher wie ein Geschwader von Kampfbombern und tauchen wie Torpedos ins Wasser, um sich Fische zu holen.

Boobies Blaufu&szligl;tÖlpel mit KÜken

Sie zelebrieren anmutige Hochzeitstänze und das Aufziehen ihrer gefräßigen Küken ist Schwerarbeit.

Ein Booby mit zwei Eiern. Das andere Familienmitglied ist auf Fischfang. Boobies lassen ihr Nest nicht im Stich. Wenn sie aufstehen, stellen sie sich so über die Eier, dass nie die Sonne darauf scheint.

Blaufu&szligl;tÖlpel im Nest

Geduldig wartet Mama Booby auf Papa Booby.

Gleich nebenan plustern Fregattvogelmännschen ihren knallroten Hautsack am Hals auf. Sie locken damit Weibchen an.

Hier beginnt ein Blaufußtölpelmännchen seinen Werbetanz um seine Auserwählte. Es beginnt mit dem Heben der blauen Beine und geht bis zum Wegstrecken aller Gliedmaßen einschließlich des Kopfes.

Dieses Küken ist schon groß. Lediglich die Federn sind noch flauschig. Um jedes Nest legen die Vögel einen breiten Ring aus Kot an. Er schützt vor Ameisen, die ein Küken in kurzer Zeit umbringen könnten.

Bekommt ein Blaufußtölpelpaar zwei Küken, hat eines davon schlechte Karten, weil die Aufzucht beider Küken wegen des Futterbedarfs fast unmöglich ist. Hier erkennt man neben dem großen Küken ein deutlich kleineres am Boden. Es wird in Kürze verhungern. Die Natur ist kein Paradies, in dem nur Friede und Perfektion herrscht, auch wenn wir es gerne so hätten.

Fregattvögel

Eine Hausnummer weiter plustert der Fregattvogelmacho immer noch seinen roten Hautsack auf, obwohl ihm schon ein Weibchen (rechts) zugeflogen ist. Er möchte ihr halt mit Nachdruck zeigen, für welch tollen Kerl sie sich da entschieden hat.

Auch hier rennen Merresleguane herum. Die Leguane kümmern sich nicht um die vielen am Boden brütenden Vögel, und die Vögel nehmen keine Notiz von den kleinen Drachen.

Robbe mit Baby

Am Strand wacht eine Robbenmama über ihr Neugeborenes. Die Babyrobbe ist nur wenige Tage alt. Die Tiere sind nicht scheu, trotzdem hielten wir - wie immer - Abstand.

Um die Mittagszeit setzten wir mit dem Schlauchboot wieder zur "Santa Fe II" über. Der Koch wartete schon mit dem Mittagessen.

Als die Letzten der Gruppe bei etwas rauer See aus dem wackeligen Schlauchboot kletterten, ...

... kurvten zwei große Haie herum. Sie hofften wohl auf einen gut genährten Webmaster, doch der war bereits samt Fotoapparat an Bord.

 

Ein Teil der Gruppe schnorchelte später den Strand (im Nordwesten der Insel Santa Cruz) entlang, ein anderer Teil genehmigte sich eine ausgedehnte Strandwanderung.

Soll man wirklich nach Hause fliegen? Das kalte, stressige, aufgekratzte, durchgeknallte und unzufriedene Europa im Norden, das Paradies hier am Äquator.

Verrostete Verteidigungsanlagen als Überbleibsel aus dem zweiten Weltkrieg. Auf dem Boden erkennt man den Schatten eines Fregattvogels.

 

Die Schleifspur einer Wasserschildkröte (li) führt auf den Hügel direkt zu einer kleinen Grube (re). Darinnen liegen rund 100 Schildkröteneier. Am Strand fanden wir Dutzende solcher Nester. Wir mussten aufpassen, nicht hinein zu treten. Der Schutz der Wasserschildkröten ist ein ganz besonderes großes Anliegen auf Galapagos.

Der Strandspaziergang endete bei einer Salzwasserlagune mit einem einsamen Flamingo.

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